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Montag, 9. September 2013

Tag 3. Die Königsetappe.

Von Imst nach Nauders. Es war das für uns schwierigste Stück. Oder auch die Strecke vor der wir am meisten Angst hatten. Und ja, sie war schwer. Aberum ganz ehrlich zu sein: ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.
Wir sind schon ziemlich früh, genauer gesagt um 8 Uhr losgeradelt, weil wir wussten, dass wir an diesem Tag zwar nur 70km zu bewältigen haben, aber auf die letzten paar km 600 Höhenmeter am Stück auf uns warten. Und da wir uns als Belohnung für diesen Tag ein tolles Wellnesshotel rausgesucht haben, mussten wir auch recht schnell da sein um es nutzen zu können (die meisten Hotels haben nämlich die blöde Regel den Wellnessbereich schon um 19 Uhr zu schließen...).
Voller Tatendrang auch diese Etappe zu meistern sind wir also um 8 Uhr los.



Der erste Stopp war nach 50km geplant, verbunden mit einer einstündigen Pause um den Körper wieder fit zu kriegen um das letzte Stück in Angriff nehmen zu können. Ich war nach 50km schon kaputt. Und mir wäre es eigentlich ganz recht gewesen, wenn nicht mehr der schwierigste Teil sondern der leichteste Teil des Tages auf mich gewartet hätte. Irgendwann spürt man eben doch die Anstrengungen der vergangenen Tage.
Nunja. Es musste weiter gehen. Und als ich wieder auf dem Rad war ist die Freude auf die Königsetappe auch wieder mit voller Wucht zurückgekommen. Ab Imst sind wir auf dem Radweg "Via Claudia" gefahren. Die Beschilderung war wirklich super. Auch hier wäre es nicht nötig gewesen, eine Karte oder Navigationssystem zu benutzen. Vorraussetzung dafür ist natürlich, dass man die Schilder auch richtig lesen kann. Was wir an der entscheidenden Abzweigung scheinbar nicht konnten.  So sind wir an einer Stelle an der es an der Hauptstrasse rechts den Pass hoch geht, links über Geröll in eine Schlucht mit Mini-Burg gefahren. 



Es war wunderschön - keine Frage. Vor allem der Weg nach unten. Der Weg war noch oben, war allerdings eine Qual. Eine extreme Steigung mit noch steinigerem Weg. Was es einem Trekking-Bike mit schlechtem Profil fast unmöglich macht durchgehend zu radeln, denn wenn man abrutscht oder eine kurze Verschnaufpause braucht, schafft man es nicht mehr zurück auf das Bike. Es ist einfach nicht möglich. Was zur Folge hatte, dass ich viele Teile von diesem Weg schieben musste. Endlich oben angekommen, haben wir voller Freude eine vielbefahrende Hauptstrasse (hauptsächlich durch einen Tunnel gehend) entdeckt. Und links und rechts davon Berge und Schluchten. Na toll. Und jetzt? Genau hier ist uns aufgefallen, dass wir an der Abzweigung definitiv falsch gefahren sind. Aber da war es auch schon zu spät. Keine 10 Pferde hätten mich dazu gebracht, diesen Weg wieder runter zu schieben um ihn an der anderen Seite wieder hochfahren zu müssen... Also haben wir auf einen Mini-mini-schmalen Gehweg im Tunnel unser Rad für bestimmt 30min. geschoben. Die Folge? Eine blaue Wade. Denn dieses blöde Pedal hat ständig dagegen geschlagen.
Nachdem wir den letzten Tunnel passiert haben, hat die letzte Passstrasse, die direkt nach Nauders geführt hat auf uns gewartet. Die letzten km waren zwar anstrengend, aber begleitet von einer Million Glücksgefühle. Das Dorf vor sich zu sehen und zu wissen, dass man die Alpen überquert hat, ist einfach unbeschreiblich.

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